Präambel
Lingen wird als offene Stadt wahrgenommen. Zwei Wahrnehmungsebenen sollen kurz beschrieben werden. Die Stadt stellt sich auf der ersten Ebene als baulich und strukturell qualitätsvoll dar und lebt durch seine regionalspezifischen, materiellen Besonderheiten. Diese lagern sich in klar definierte Räume und sind übergeordnet in ein übergeordnetes Netz von attraktiven Wegen und Gewässern eingebettet. Die zweite Ebene profitiert von diesen Gegebenheiten: Das stadtgesellschaftliche Zusammenleben entfaltet sich sichtbar in den Strukturen und bewirkt eine positive, mitmenschliche Atmosphäre.
Analyse und Handlungsbedarfe
Als freiräumlich besonders auffällige Struktur wirkt der Marktplatz als Kern mit seinem vielfältigen Aufenthaltsangebot. Obwohl große Teile des Platzes mit der zentralen Tiefgarage unterbaut sind und sich oberirdisch ein entsprechendes Vegetationsangebot widerspiegelt, wirkt der Platz durch seine randlich angeordneten Bäume angemessen gefasst. Vom Marktplatz ausgehend erstrecken sich radiale Fußgängerbereiche die durch ihre Unterschiedlichkeit stets eine gute Orientierung ermöglichen.
Um den Kern herum verläuft auf historischen Karten wie eine Schale der ehemalige Stadtgraben. Die Spuren des Stadtgrabens zeichnen sich in der Gegenwart in Teilen ab und werden in einzelnen Abschnitten als Aufweitungen lichtungsartig abgebildet. Die Stadtgrabenstruktur eröffnet die Möglichkeit einer qualitätsvollen Vervollständigung mit Grünflächen. Insbesondere der Pferdemarkt könnte exemplarisch in Teilen von seiner reinen Parkplatzfunktion befreit werden und ein hohes Maß und Verweilmöglichkeiten bieten. Diese Maßnahme stünde in direkter Beziehung zum Ausbau des Stadtmuseums und würde den Spielraum der Musikschule maßgeblich nach außen erhöhen.
Um den engeren Stadtbereich mit historischem Stadtgraben herum legt sich eine weitere, wenn auch unvollständige Schale. Diese besteht aus nutzbaren Parkanlagen aber auch noch nicht erschlossenen Freiflächen. Die Struktur ist angebunden an den Dortmund-Ems-Kanal und kann im Sinne eines geschlossenen Systems deutlich aufgewertet werden. Hierbei kommen insbesondere der Wilhelmshöhe oder dem sogenannten Mühlenpark ein besonderer Stellenwert zu. Um die Orientierbarkeit, Nutzung und Vernetzung zwischen der Schale und dem Stadtkern zu stärken, sind die Verbindungsstränge zu definieren und zu optimieren.
Attraktiver Marktplatz auf der einen Seite und Grünflächen auf der anderen Seite! Die Mischung macht es.
Die innerstädtischen Grünflächen könnten noch etwas Verschönerung vertragen, siehe Amtsgerichtspark.
Eine andere Überlegung wäre es, die als Parkplatz genutzte Fläche der ehemaligen Schule Am Wall-Süd (Stadtgrabenpromenade) ebenfalls zu begrünen. In früheren Zeiten war dort ja auch tatsächlich ein Park. Würde sicherlich zur Auflockerung beitragen. Stelle ich mir sehr hübsch vor…
Wir haben einen wunderschönen Marktplatz, der nicht nur auf der Postkarte sein familienfreundliches und geselliges Bild zeigen darf – dazu ist es ein absolutes Muss, den „Spielplatz“ auf der Erhöhung bei Café Heilemann mit einem kinderfreundlichen Untergrund auszustatten! Die Gefahr, dass sich Kinder dort durch Stürze oder ähnliches am Pflaster verletzen ist immens hoch!
Was sicher viele davon abhält, auf dem Marktplatz mit ihren Kindern inne zu halten, abzuschalten, zu genießen…
Der „Mittelpunkt“ der Innenstadt sollte auf jeden Fall weiter gestärkt werden!
Meine Familie, gerade meine Kinder, erinnern sich noch mit Strahlen in den Augen – an den „KinderTag“ (Stadt in Kinderhand) … es war eine Freude, das Lachen und die erfrischende Lebendigkeit in der Innenstadt so zu erleben!